So. 02.06.2024 | 17:00 - 21:00
Larisa Crunţeanu, Sonja Hornung
In kuratorischer Zusammenarbeit mit Katharina Koch & Sylvia Sadzinski
Ausstellung
alpha nova & galerie futura
Am Flutgraben 3, 12435 Berlin-Treptow
to slip, to slide, to glitch verhandelt in einer raumgreifenden Installation mit Videoarbeiten, Textilien, Text und skulpturalen Elementen Momente der Kontrolle, Störung, Zerstörung und Wiederherstellung in der Produktion von Landschaften des sogenannten grünen Kapitalismus. Dabei werden Unterbrechungen bzw. Glitches [Fehler; Störungen], wie sie beispielsweise in fehlerhaften Satellitenbildern von Tagebauen zu finden sind, als Ausdruck von Unterbrechungen in Landschaften im weitesten Sinne verstanden – mit ihren tiefgreifenden Auswirkungen auf alle Körper vor Ort, etwa wie die von Menschen, Tieren, Pflanzen, oder Wasser. Ausgangspunkte der künstlerischen Recherche von Larisa Crunţeanu und Sonja Hornung sind (Post-)Bergbaulandschaften in Ostdeutschland und in Rumänien. Gemeinsam untersuchen sie, inwieweit der Wunsch nach ökologischer und gerechter Transformation mit fortlaufenden Extraktionsprozessen kollidiert. Wer profitiert von dem Wunsch nach Wandel und Wiederherstellung und wie wirkt sich dieser wiederholt zum Nachteil von Menschen und Ökosystemen aus? to slip, to slide, to glitch veruneindeutlicht Vorstellungen von Natur und Künstlichkeit, denn Landschaft wird immer auch von Menschen produziert: hier entweder durch die Imagination einer vollständigen Wiederherstellung oder durch tatsächliche Vernachlässigung. Hyperbunte Algen und orangefarbenes, mit Eisensulfaten versetztes Wasser, werden zu den spektakulären Symptomen einer anhaltenden ökologischen Katastrophe. Gleichzeitig widmet sich das Projekt der produktiven Kraft, die entsteht, wenn wir „natürliche“ und „künstliche“ Zustände nicht als voneinander getrennt betrachten. Es verweist auf die Dringlichkeit von Praktiken, die es vermögen, die Wunden der Welt wahrzunehmen und die Verantwortung für Letztere, so wie sie ist, zu übernehmen.
alpha nova & galerie futura
alpha nova & galerie futura ist ein seit 1986 bestehender Ausstellungs- und Veranstaltungsort in Berlin, der aus einer dezidiert emanzipatorischen und feministischen Perspektive kulturproduzierende und kulturvermittelnde Praxis verschränkt. Er wird aktuell von Katharina Koch (seit 2012) und Sylvia Sadzinski (seit 2019) geleitet. Der Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit mit Künstlerinnen bzw. FLINTA-Personen. alpha nova & galerie futura schafft einen Raum für die Verknüpfung von politischer Intervention und künstlerischer Praxis, um kritische Standpunkte für Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft zu entwickeln. Jährlich werden vier bis fünf meist themenbezogene Ausstellungen mit Bildender Kunst aller Genres in enger Zusammenarbeit mit den teilnehmenden Künstler*innen und weiteren Partner*innen realisiert. Zudem finden (begleitende und erweiternde) Veranstaltungen mit Gesprächen, Panel-Diskussionen, Vorträgen, Filmscreenings und Performances, Musik und Literatur statt. Regelmäßig werden Workshops mit verschiedenen inhaltlichen und methodischen Schwerpunkten sowie moderierte Rundtisch-Gespräche zum professionellen Austausch von Kulturproduzent*innen angeboten. Beratung und Unterstützung in Konzeption und Netzwerkausbau für FLINTA in künstlerischen Bereichen gehören ebenfalls zu unseren Angeboten. alpha nova & galerie futura arbeitet seit Jahren lokal, überregional und international mit unterschiedlichen Institutionen und Einzelpersonen im Rahmen temporärer Projekte zusammen. Schwerpunkte: Feminismen, Intersektionalität, Postkolonialismus, kollaboratives Arbeiten, Kunst als Wissensproduktion, Recherche als künstlerisches Format, feministisches Kuratieren, Feminist Instituting.
Sitzgelegenheiten: Stühle auf Anfrage vorhanden
Altersgruppen: Für alle Altersgruppen geeignet
Sprachen: Deutsch, Englisch, leichte Sprache
Rollstuhlfahrer:innen | Kinderwagen: Zugang über mehrere Treppen. Für barrierefreien Zugang bitte anmelden per E-mail (mail@alpha-nova-kulturwerkstatt.de) oder unter 030 37005537
Toilette: Nicht barrierefrei
Hörgeschädigte | Gehörlose Menschen: Geeignet
Neurodiversität: Der Veranstaltungstext wird in leichter Sprache zur Verfügung gestellt
Blinde Menschen: Geeignet
Weitere Hinweise: Bei Bedarf wird personelle Unterstützung für
Menschen mit Behinderung vor Ort gegeben.