So. 04.06.2023 | 16 Uhr
mit: Marita Bullmann, Simon Camatta
kuratiert von: Elisabeth Sonneck
Performance, Konzert
super bien!
Schwedter 232, 10435 Berlin-Prenzlauer Berg
super bien! Berlin lädt im Rahmen des Project Space Festivals die Performerin Marita Bullmann und den Schlagzeuger Simon Camatta ein, im leeren Gewächshaus und auf der umgebenden Hofplatte zu arbeiten. Beide Künstler*innen beziehen sich in ihren konzeptuellen Improvisation auf periphere Örtlichkeiten des öffentlichen Raumes, mit leichtem Gerät, das die Aspekte der Mobilität und Wandelbarkeit betont.
In Marita Bullmanns Performances werden Phänomene der Merkwürdigkeit und Eigenartigkeit von Material und Raum sichtbar. Ihre Intention ist es unbekannte Entwürfe und Formen der Präsentation zu erforschen, zu entwickeln und im Rahmen der Kollaboration zu präsentieren. Sie spricht mit ihrem Körper, mit jenen Materialien und deren Bewegungen und erschafft eine Plattform der Kommunikation in Raum und Zeit und kann so ästhetische und politische Entwürfe des Möglichen zum Vorschein bringen.
An einem kleinen Schlagzeug improvisiert Simon Camatta frei zwischen verschiedenen Genren Geräuschhafte Flächen, kantige Grooves und abstrakte Melodien.
Zu hören sein werden die speziellen Klänge seiner teils modifizierten Instrumente (deformierte Becken, Verwendung alltäglicher Gegenstände als Schlagwerkzeuge, etc.) sowie die enorme Variationsbreite seines Spiels.
Seit 2006 zeigt super bien! Berlin – Gewächshaus für zeitgenössische Kunst ortsspezifische, temporäre Installationen, die im öffentlichen Raum (Hofgelände der Milchhof e.V. Ateliergemeinschaft) 24/7 sichtbar sind.
Mit der volltransparenten Struktur des Gewächshauses wird eine permanente Wechselwirkung und Auseinandersetzung mit fluktuierenden Einflüssen der Umwelt thematisiert. Die eigens für super bien! Berlin konzipierten Projekte setzen sich mit den vielfältigen Kontexten des Ortes auseinander: Die visuelle Durchlässigkeit des Raumes, seine Verortung im öffentlichen Raum, die soziale Geschichte seines Standortes (ein ehemaliger Schulhof-Appellplatz in der DDR), die Koexistenz von Natur und Kultur, die Instabilität von Licht und Temperatur, sowie weitere Aspekte, die einen komplementären Entwurf zum Konzept des White Cube bieten.
Im Sommer finden zwischen den installativen Ausstellungen auch Events statt, die im Medium der Performance/Musik/Lecture ortsspezifische Untersuchungen realisieren. Ein langfristiges Interesse von super bien! Berlin liegt zudem in der internationalen Vernetzung mit anderen Projektinitiativen: 2023 wurde ein Austausch initiiert, der in Berlin, Mailand und Warschau stattfindet.
Die dynamische Entgrenzung des materiellen Raumes in den super bien! Berlin Projekten sucht Integration der Phänomene statt Kontrolle und eine sensible, unhierarchische Wahrnehmung natürlicher wie künstlerischer Prozesse im öffentlichen sozialen Raum: Der Zugang zur Kunst ist für die Besucher*innen nicht nur physisch, sondern in jeder Hinsicht barrierefrei.
Sitzgelegenheiten: Bänke
Altersgruppen: Für alle Altersgruppen geeignet
Sprachen: Keine Sprachkenntnisse erforderlich
Rollstuhlfahrer:innen | Kinderwagen: ebenerdig zugänglich
Hörgeschädigte | Gehörlose Menschen: können schwerpunktmäßig die Performance von Marita Bullmann sehen (ab ca. 17.15h), und das Solo-Schlagzeug (ab 16h) ist auch visuell beeindruckend
Neurodiversität: Wir bemühen uns um Aufmerksamkeit und Zuwendung und die Veranstaltung wendet sich direkt an die Sinne.
Blinde Menschen: können schwerpunktmäßig Simon Camatta am Solo-Schlagzeug hören (16h - ca. 17h)