Sa. 15.06.2024 | 17:00 - 22:00
Andreas Koch
Lecture-Performance
Allianz Versicherung Berlin Büsch oHG (Ex Projektraum CAPRI)
Brunnenstraße 149, 10115 Berlin-Mitte
Gemeinsam mit dem Künstler Andreas Koch wird sich BETON Berlin für das Festival 2024 auf eine ortsspezifische Zeitreise begeben. Im Oktober 2002 eröffnete er seine Ausstellung „STADT“ im Projektraum CAPRI in der Brunnenstraße 149. Koch beklebte die sockelartigen Einbauten des CAPRI Vormieters, einem Blumenladen mit s/w Motiven verschiedener Berliner Fassaden (u. a. Karl-Liebknecht-/ Ecke Spandauer Straße , Urban-Krankenhaus u.a.). Was heute wie ein vorausschauender Urbanismus-Diskurs anmutet, war 2002 von ihm als eine begehbare Architekturlandschaft „Stadt in Zimmergröße“ kreiert worden. Im Juni 2006 schloss das von Ina Bierstedt, Bettina Carl und Alena Meier gegründete und kuratierte Projekt CARPI nach fünf Jahren intensiver Ausstellungstätigkeit.
BETON Berlin wird die aktuellen Berlin Bezüge der damaligen Arbeit von Andreas Koch im CAPRI nachspüren. Gemeinsam kehren wir zurück in den Projektraum, in dem sich heute das Kundenbüro einer Allianz Vertretung befindet. Die Büsch Allianz Generalvertretung in der Brunnenstraße wird für einen Abend wieder ein Projektraum mit Publikumsverkehr werden. Mittels einer Lecture-Performance und wird Koch die Arbeit von 2002 virtuell für die Besucher*innen zurückholen und gleichzeitig die vielschichtigen Transformationsprozesse einer ganzen Szene/Generation hier exemplarisch an der Brunnenstraße und der Umgebung thematisieren. Die einstündige Lecture-Performance wird zwischen einem persönlichen Rückblick und der sachlichen Betrachtung inhaltlich, zeitlich und räumlich hin- und herpendeln und darüber die Dynamik von urbanen Transformationsprozessen aufzeigen.
BETON Berlin
Im aktuellen Verständnis wird der öffentliche Raum als Prozess begriffen. Dabei sind Funktion und Nutzung an gesellschaftliche Transformationsprozesse gekoppelt, die wiederum Einfluss auf Wahrnehmung und Gebrauch des Raums nehmen. Was ist jedoch mit den Bereichen im urbanen Raum, in denen sich die Funktion und Nutzung unmerklich über einen längeren Zeitraum verändert hat? Seit 2022 öffnet und thematisiert BETON Berlin in enger Zusammenarbeit mit eingeladenen Künstler*innen Bereiche der Stadt, von eiszeitlichen Strukturen im Wedding über ungenutzte und umgenutzte Plätze in Friedrichshain, bis hin zum realitätsfremd wirkenden Großprojekt der Stadtautobahn A 100. Das Projekt BETON Berlin möchte Orte, Situationen oder Atmosphären im öffentlichen Raum dieser Stadt temporär über eine künstlerische Auseinandersetzung eine neue und "kommentierte" Wahrnehmung verleihen. BETON Berlin recherchiert dafür nach speziellen und meist aus der öffentlichen Wahrnehmung gefallenen Orte oder Geschichten und bittet Künstler*innen, in Einzelausstellungen diese zu okkupieren und zu kommentieren. Durch die künstlerischen Arbeiten und über das Projekt BETON Berlin werden öffentlichen Situationen mit teils verborgenen ortsspezifischen Aspekten für Anwohner*innen und das Publikum wahrnehmbar. BETON Berlin die Bedeutung latenter Strukturen in Bezug auf die Gesamtheit einer Stadt hervorheben und ebenso die Frage nach der Notwendigkeit von dysfunktionalen und transformierten Orten für Menschen in Berlin stellen.
Sitzgelegenheiten: Stühle
Altersgruppen: Für alle Altersgruppen geeignet
Sprachen: Deutsch, Englisch
Rollstuhlfahrer:innen | Kinderwagen: Ebenerdig barrierefrei zugänglich
Toilette: Nicht barrierefrei
Aufzug: -
Hörgeschädigte | Gehörlose Menschen: Geeignet
Neurodiversität: -
Blinde Menschen: Teilweise zugänglich