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SCHNEEEULE

Di. 11.06.2024 | 17:00 - 20:00

Neuordnung

Vlad Brăteanu, Martin Elmar de Haan, Inken Reinert, Lia Rutenberg, Anna-Lena Wenzel

Kuratiert von Silke Nowak

Ausstellung

Volkspark Hasenheide, Columbiadamm 184, 12049 Berlin-Neukölln
gegenüber vom Sommerbad Neukölln in der Umgebung des Skateparks und des Sportplatzes

Die im öffentlichen Raum, stattfindende Ausstellung Neuordnung zeigt künstlerische Arbeiten, die aus gebrauchten, weggeworfenen oder verlorenen Materialen hergestellt wurden. Die Arbeit „Gehrenseestraße“ von Vlad Brăteanu zeigt ein architektonisches Modell des ehemaligen Plattenbaukomplexes in der gleichnamigen Straße in Berlin-Lichtenberg , der bald für ein neues Wohnviertel abgerissen werden soll. Das Gelände war eines der größten Wohnprojekte für zumeist vietnamesische Vertragsarbeiter*innen in der ehemaligen DDR.  Der Künstler hat aus ausrangierten Baumaterialien des Ortes eine Rekonstruktion der Gebäude angefertigt. Sie dient dazu, über den Erhalt des Komplexes, als geschütztes Kulturerbe nachzudenken.
Martin Elmar de Haan (1970 – 2024) baute Musikinstrumente und Skulpturen aus Materialien, die er auf der Straße fand. Auf den Instrumenten spielte er und veranstaltete gelegentlich spontane Konzerte. Die Skulpturen präsentierte er im öffentlichen Raum in der Nähe seines aktuellen Aufenthaltsortes.
Inken Reinert arbeitet mit weggeworfenem DDR-Mobiliar. Sie zerlegt verschiedene Möbelstücke, befreit sie von ihrer ursprünglichen Funktion, fügt sie in veränderter Form wieder zusammen und macht sie somit zu Skulpturen.
Lia Rutenberg zeigt Schuhe, die sie an der Küste einer Mittelmeerinsel gefunden hat. Spuren von Abnutzung und Verschleiß sind deutlich daran sichtbar. Die Künstlerin präsentiert diese Schuhe in einer akkuraten Anordnung. Beim Anblick stellt sich die Frage nach ihrer Herkunft und nach der Reise, die sie zurückgelegt haben.
Anna-Lena Wenzel durchstreift aufmerksam den städtischen Raum und sammelt ein, was andere verloren oder weggeworfen haben. Meist ist die ursprüngliche Funktion dieser „Fundstücke“ nicht mehr zu erkennen. Indem sie als Kunstwerke ausgestellt werden, wirft Wenzel Fragen nach Urheberschaft und Aufwertungsmechanismen im Kunstfeld auf.

SCHNEEEULE

SCHNEEEULE ist ein Ort für Ausstellungen und Filmscreenings in Berlin. Wie der gleichnamige Vogel ist auch der Projektraum flexibel in der Ortswahl.

SCHNEEEULE möchte verborgene und wenig beachtete Positionen sichtbar machen und ihnen Raum für eine öffentliche Auseinandersetzung geben: Übersehene historische Positionen, Künstler*innen mit Be_hinderung, armutsbetroffene und obdachlose Künstler*innen stellen gemeinsam mit anderen Berliner Künstler*innen aus.

Viele Menschen erleben Hürden, wenn sie Museen oder Galerien betreten. Nicht nur durch die hohen Eintrittspreise, sondern auch aufgrund der Befürchtung, Verhaltensvorschriften nicht zu kennen oder diese nicht zu beherrschen. Die Ausstellungen und Veranstaltungen finden daher an Kunst-unspezifischen Orten statt: in Vitrinen an Berliner U-Bahnhöfen, in Cafés, Ladengeschäften, Vereinsheimen oder Gärten.

Gegründet: 2012

Sitzgelegenheiten: Sitzbänke

Altersgruppen: Für alle Altersgruppen geeignet

Sprachen: Deutsch, Englisch

Rollstuhlfahrer:innen | Kinderwagen: Fast alle Ausstellungsbereiche sind zugänglich

Toilette: Nicht barrierefrei

Hörgeschädigte | Gehörlose Menschen: Geeignet

Neurodiversität: Geeignet

Blinde Menschen: Geeignet