Die Gruppenausstellung Earthlings bei Solaris betrachtet das unberechenbare menschliche Verhalten aus der Perspektive von Außenseitern und erinnert an David Attenboroughs postapokalyptische Tierdokumentation über die seltsamsten Arten der Erde.  In ihrer Arbeit Depressed Animals verfolgt Elisa Jule-Braun die Bewegungen von Tieren in Gefangenschaft und überträgt sie in „intelligente Objekte“ wie Drohnen oder Reinigungsroboter. Maryna Makarenko folgt den „Stalkern“ - jungen Männern, die in der postnuklearen Anlage von Tschernobyl nach spirituellen Erfahrungen suchen. Emma Adler befasst sich mit esoterischen Überzeugungen und Hass ersetzenden Religionen in der Neuen Rechten. 

Die Künstlerin, Autorin und Radioproduzentin Bitsy Knox wird im Rahmen des Project Space Festival Berlin eine Lesung mit dem Titel twice repeated, love and death surface from its din halten, in der sie den Zusammenbruch von Informationshierarchien anhand von vier Ereignissen untersucht: einer TV-Kult-Soap-Opera-Parodie, einer Harmolodic-Aufnahme, einer Flugzeugentführung und einem Streik im öffentlichen Nahverkehr.

Solaris ist ein Projektraum, der von verschiedenen Kunstschaffenden betrieben wird, die mit neuen Medien arbeiten. Es ist ein kleiner, aber vielseitiger Raum, in dem Gemeinschaftstreffen, Filmvorführungen und Ausstellungen stattfinden. Solaris wurde 2020 von Valerian Blos, Chen Hsiangfu, Gosia Lehmann und Theresa R. Dubbers gegründet.

Benannt nach dem Roman von Stanisław Lem, ist der Raum ein Ort für die Erforschung des Unbekannten und Unmöglichen, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Kombination von digitalem Design mit ungewöhnlichen Materialien und dem Erzählen von Geschichten. Eines der Hauptziele von Solaris ist es, eine freundschaftliche Gemeinschaft zu pflegen und ein einladender und offener Ort zu sein. Solaris fördert einen praxisorientierten Ansatz, bietet einen Rahmen für unabhängige kulturelle Produktionen und fördert den Austausch zwischen den Künstler*innen.