Mo. 05.06.2023 | 20:00 Uhr
mit: Bojan Sarvecic, Onur Gökmen, Sirah Foighel Brutmann, Eitan Efrat, Patricia L. Boyd, Alan Martin Segal
kuratiert von: Hendrike Nagel
Screening, Einführung mit Onur Gökmen und Lorenz Liebig
Scherben
Leipziger Str. 61, 10117 Berlin-Mitte
Scherben zeigt die erste Einzelausstellung des türkischen Künstlers Onur Gökmen in Berlin. Geprägt durch die Siedlungspolitik seines Heimatlandes untersucht Gökmen (*1985, Ankara) in seinen bildhauerisch filmischen Arbeiten die Verschränkung von Architektur und Ideologie. Unter der Folie der für 2024 geplanten Umgestaltung der Leipziger Strasse und ihrer von geopolitischen Bebauungspolitik geprägten Geschichte sowie den jüngsten Ereignissen in der Türkei hat Scherben Gökmen dazu eingeladen, eine raumspezifische Installation zu entwickeln, die BesucherInnen zu einem erfahrungsbasierten Austausch über eine nachhaltige Zukunft von Wohn-/Stadtraum animiert.
Als Satellitveranstaltung dieser Ausstellung realisiert Scherben im Rahmen des Project Space Festival 23 ein Public Cinema, welches den öffentlichen Raum der Leipziger Strasse einnimmt und den Diskurs über das komplexe Wechselspiel von Architektur und Ideologie sowie Raum und Psyche öffnet und weiterdenkt. Neben dem psychologischen Drama und Horrorfilm „Possession“, der konzept- und titelgebend für Gökmens Ausstellung bei Scherben ist, wird ein Film von Gökmen selbst gezeigt werden sowie weitere filmische Arbeiten von u.a. Alan Martin Segal und Tolia Astakhishvili. Anschließend findet ein Gespräch zwischen der Kuratorin Hendrike Nagel und Onur Gökmen statt.
Scherben ist ein Ausstellungsraum für junge zeitgenössische Kunst in Berlin-Mitte. Als gemeinnütziger Kunstverein initiiert Scherben die Förderung, öffentliche Präsentation und Vermittlung von künstlerischen Ansätzen zu kollaborativer und interdisziplinärer Arbeit. Wir vertreten damit die Überzeugung, dass es vor allem lebendige und intensive Prozesse der Auseinandersetzung und des Dialogs sind, welche gesellschaftspolitische Diskurse bereichern und Barrieren abbauen: seien sie intergenerationell, interkulturell oder interpersonell.
So bringt Scherben eine sorgfältig kuratierte Auswahl lokaler wie internationaler KünstlerInnen und Kulturschaffender zusammen, die sich in ihrer jeweiligen Praxis intensiv mit aktuellen Diskursen auseinandersetzen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, diese Positionen in ihrem Werdegang zu fördern und zusammenzuführen, um ihnen im nächsten Schritt ein Höchstmaß an Autonomie zu gewähren. Durch diese Form der unterstützenden Zusammenarbeit streben wir an, neue Arbeitsformen anzustoßen und diese gemeinsam bei Scherben zu erproben. Parallel zu unserem Ausstellungsprogramm, welches im Jahr durchschnittlich aus sechs Ausstellungen besteht, wird dieser Dialog durch die Veröffentlichung von Büchern und anderen Publikationen sowie durch die Entwicklung unseres FörderInnenkreises erweitert; eine wachsende Gemeinschaft von KünstlerInnen, KuratorInnen, KunstwissenschaftlerInnen und KulturinteressiertInnen.
Gegründet wurde Scherben im Frühjahr 2021; der Verein wird von Lorenz Liebig und Tarik Kentouche, zwei in Berlin lebenden Künstlern, und Hendrike Nagel, Kuratorin und Kulturmanagerin, geleitet.
Sitzgelegenheiten: 50 Stühle
Altersgruppen: Für alle Altersgruppen geeignet
Sprachen: Englisch
Rollstuhlfahrer:innen | Kinderwagen: ebenerdig zugänglich
Es wird die Möglichkeit geben in Deutsch Verständnisfragen zu klären.
Hörgeschädigte Menschen: Es werden Mikrofone beim Talk verwendet, auch die Videos werden über ein gutes Soundsystem wiedergegeben. Für Menschen mit erheblichen Hörproblemen könnte es allerdings schwer sein, der Veranstaltung zu folgen.
Neurodiversität: Zwischen den Videos und Talks gibt es immer wieder Zeit, sich in einem eigenen Tempo Gedanken zu machen. Nach dem Talk wird außerdem die Möglichkeit bestehen, Nachfragen zu stellen.
Blinde Menschen: Es könnte schwer sein, der Veranstaltung zu folgen. Ein großer Teil der gezeigten Videos funktioniert stark über visuelle Wahrnehmung.