So. 09.06.2024 | 16:00 - 21:00
Dzekashu MacViban, Jelena Mijić, Mariel Miranda, Shock Forest Group, Tesla Stoppen
Kuratiert von Wendy Calmer
Ausstellung, Panel Diskussion
When You’re Calmer
Gottlieb-Dunkel-Straße 43 / 3.OG, 12099 Berlin-Tempelhof-Schöneberg
Der neue Status unserer Konsumobjekte liegt in der politischen Bedeutung, die sie beanspruchen. In der Gruppenausstellung “Turbid” sind Künstler*innen und Aktivist*innen aus Brandenburg, Serbien und Mexiko eingeladen, die sich mit dem Lieblingsstatusobjekt der Deutschen auseinandersetzen: dem Auto. Ihre Arbeit zeigt die Verläufe wirtschaftlicher Ausbeutung und physischer Gewalt gegen Umwelt und Mensch in den Produktionsweisen multinationaler kapitalistischer Netzwerke, die von den medial propagierten visionären Zügen ihrer Vorsitzenden überdeckt beziehungsweise gerechtfertigt werden. Was bleibt von der grünen Zukunft übrig, wenn an Teslastandorten von Tijuana bis Brandenburg das Wasser knapp wird und Arbeitsrechte für die Herstellung des vermeintlich moralisch vertretbaren Autos weiter beschnitten werden? In einer interdisziplinären Diskussion fragen das Projekt, inwiefern der Techno-Geniekult, der dem der Kunst um nichts nachsteht, letztendlich dazu dient, das alte koloniale Narrativ der Notwendigkeit eines ausbeutbaren Anderen im Namen des Fortschritts weiter zu normalisieren. Während der Eröffnung werden wird im Projektraum eine Lecture-Performance veranstaltet, die die beteiligten Positionen und Verfahren in einen Dialog bringt. Das Publikum ist eingeladen, sich in einer moderierten Diskussion mit den anwesenden Künstler*innen und Aktivist*innen einzubringen. Die Ausstellungseröffnung ist Teil einer Reihe von Veranstaltungen, Spaziergängen und Workshops, die sich bis in den späten Sommer zieht und auch am Teslagelände stattfinden wird.
When You’re Calmer
When You’re Calmer (WYC) ist wahrscheinlich Berlins kleinster Projektraum. Ursprünglich als Antwort auf die Online Viewing Rooms der Pandemie konzipiert, zeigt WYC seit einem Jahr neben seiner schillernden Online-Identität, nun sein echtes, etwas prekäreres Dasein.
Seit 2021 werden Künstler:innen eingeladen, sich auf die Größe des Raums einzulassen und ihre Arbeiten in den parallelen Welten WYCs zu zeigen. Dabei ist es unumgänglich gewisse Themen durch das Format nicht zu streifen: das Spiel mit Identität und Anonymität im Netz, die Aura des White Cubes, aber auch Verdrängung, beziehungsweise erzwungenes Downsizing.
WYC steht für den Spagat der Kunst zwischen Elitismus und Prekarität. Um den Fragen, die der Raum aufwirft, Platz einzuräumen, finden regelmäßig Workshops, interdisziplinäre Vorlesungen und runde Tische als Begleitung zu den Ausstellungen statt. Letztlich gilt: Wer sich die Ruhe gibt, wird die eigentliche Größe des Raumes wahrnehmen.
Sitzgelegenheiten: Stühle, Sofa, Sitzkissen
Altersgruppen: Für alle Altersgruppen geeignet
Sprachen: Englisch, Deutsch, Spanish/Italienisch Sprecherinnen vor Ort
Rollstuhlfahrer:innen | Kinderwagen: Barrierefrei zugänglich, Aufzug vorhanden
Toilette: Nicht barrierefrei
Hörgeschädigte | Gehörlose Menschen: Nicht geeignet
Neurodiversität: Bei besonderen Bedürfnissen kann man uns kontaktieren und wir versuchen darauf so gut wie möglich einzugehen.
Blinde Menschen: Geeignet (mit Hilfe)